Merlot Pfalz 2021 

Herkunft / Traube: Pfalz / Merlot

Land: Deutschland

Jahrgang: 2021

Alkoholgehalt: 12,5%

Geschmacksrichtung: halbtrocken

Verschluss: Schraube

Preis: 3,99€

Bewertung: 3 von 5

Geruch / Blume
Trotz der deutlichen herb-grünen Noten prägt etwas Wässriges die erste Nase, bestenfalls mit "leicht" umschrieben. Nach dem Schwenken trockener, wenige ebensolche Gerbstoffe kommen hinzu, sonst praktisch keine Änderung.

Geschmack / Mundgefühl
Erstaunlich zurckig-süß jetzt vor dem Einziehen der Luft - und auch danach. Es bleibt so harmlos und wässrig, wie es bereits die Blume andeutete; positiv, dass es das herb-Grüne in den Geschmack schafft, für einen Kontrast zum wässrig-Süßen reicht es allerdings nicht. Überraschend gut das Volumen, der Wein ist - egal wie harmlos - rundrum präsent, nur in der Mitte fehlt es doch arg, von Körper gar nicht zu sprechen. Abgesehen vom Wässrigen ist das Mundgefühl angenehm mild, es gibt weder Pelz noch zeigt sich irgendwas in Richtung Säure.

Abgang / Nachgeschmack
Ein schmaler, wieder milder Abgang. Mehr Frucht im Nachgeschmack, Mandarine-in-der-Dose kommt in den Sinn, vor allem wegen der besagten Süße. Sonst ist von "Rotwein" hier wenig zu spüren, fast zu wenig, um dann auch noch zu oxidieren. So ist der Merlot aus der Pfalz dann auch ziemlich schnell verschwunden.

Fazit
Was von Beginn an irritiert sind diese schaumige Bläschen, die sich schon beim Eingießen auf dem Wein bilden... sie tragen ähnlich zu einem Dejà Vú bei wie die gesamte Verkostung, die auch irgendwie etwas "Seifiges" hatte... ich bin mir sicher: Sucht man die alte Weinseite nach Merlot & Pfalz ab, wird man dort eine (oder mehrere) ähnliche Weine finden. Leicht, harmlos, wenig von "Rotwein" (ausgenommen der "Merlot Pfalz" von NORMA, der war um Klassen besser).

Kurz gesagt: Offensichtlich ist es (zum Glück für alle anderen in der Republik) - durch den Klimawandel verursacht - in der Pfalz doch noch nicht überall annähernd passend warm genug für einen kräftigen Merlot, den man auch herausschmeckt. Oder es mangelt an passendem Terroir. Lässt sich schwer sagen. Was sich sagen lässt: Ein federleichtes, Rotwein-ähnliches Getränk für genau jene lauen Sommerabende, die zum Zeitpunkt der Verkostung grade per due sind. Trotzdem kein Grund für weniger als eine "3". Aber auch kein Grund, ihn zweimal zu kaufen.

Dieser Wein, bei trinkgut gekauft, dürfte üblicherweise auch bei EDEKA zu finden sein.

Erläuternd
Die Verkostung liegt schon zwei Wochen zurück, der Kauf fast fünf - da er aber hier bislang nicht vorgestellt wurde (werden konnte), habe ich ihn in die aktuelle Timeline der Verkostungen (Stand Anfang Oktober) mit aufgenommen, denn er wird ja sicher weiter bei trinkgut usw. zu finden sein.