Wein für Jedermann

Wein für Jedermann

Chianti Riserva 2019 

Herkunft / Traube: Toskana / Sangiovese

Land: Italien

Jahrgang: 2019

Alkoholgehalt: 13%

Geschmacksrichtung: sehr trocken

Verschluss: guter Kork

Preis: 4,99€

Bewertung: 3 von 5

Geruch / Blume
Herbe, kaum Süße, unbestimmbare - und eigentlich sehr schmale - Frucht, ein ebenso schmaler Teil Grünes; besonders aber: eine deutliche Aschenote, die das Ganze noch trockener wirken lässt. Sehr ähnlich nach dem Schwenken, doch statt der eh schon schwachen Frucht gibt es einen Hauch von Minze... der aber schnell verfliegt, es bleiben die Aschenoten zurück.

Geschmack / Mundgefühl
Der Wein ist praktisch nicht vorhanden vor dem Einziehen der Luft; danach tut sich erstmal wenig, feine Adstringenz, ein feinnadliger Belag, wässriges Mundgefühl. Mehr von "Chianti" beim nächsten Schluck, doch ein recht deutlicher Korkton reicht schon fast an den "Korkschmecker" (jenen bei allen Kellermeistern - und Weinfreunden - gefürchteten Fehlton) heran. Aber es ist doch nur eine Nuance, und sie passt zum trocken-holzigen Gesamtbild, das man erwarten darf, wurde ein Chianti zum Riserva ausgebaut. Allerdings erwartet man dann auch mehr Nuancen...
Das Volumen steigert sich merklich, statt Wässrigkeit bildet sich eine nicht minder holzartige Struktur (wie stets nur ein Bild) und - wohl auch dem besagten Ausbau geschuldet - ein merklicher Körper; doch irgendwie hat man das Gefühl, dass Reste des anfänglich Adstringenten den Mund alaunig zusammenziehen... nicht so gruslig, wie es sich liest, aber doll ist anders. Passend dazu die extrem mineralische Säure, die, anders als beim zuletzt verkosteten (und hier erst kürzlich nachträglich eingepflegten) 2017er Chianti Riserva nicht zu sauer wirkt. Recht überraschend jetzt, dass es weder permanenten Belag und nur leicht Pelziges gibt.

Abgang / Nachgeschmack
Kein Abgang - ebenso überraschend. Ein Adjektiv drängt sich für den Nachgeschmack geradezu auf: "fade". Also sowas. Immerhin eine ruck-zuck-Oxidation zur vertrockneten Mandarinenschale, und das ist - nochmals überraschend - nicht als Fehler zu werten, sondern zum furztrockenen Gesamtbild nachgerade passend. Kaum Pappe im Nachgang, aber ebenfalls nicht wirklich doll.

Fazit
Nunja, ein Chianti, ok, es ist einer. Merkte man auch in einer Blindverkostung. Aber beim Ausbau wurde wohl zu sehr vom getoasteten Holz genascht, der Chianti Riserva 2019 hat schon fast etwas Pinocchio-haftes, so hölzern ist er. Wenn man das mag: gerne öfter eintüten. Selbst für mich als Liebhaber trockener Weine ist aber eher nichts, erheblich zu eindimensional - und viel zu langweilig -, deswegen gibt es hier nur die "3".


Dieser Wein wurde verkostet am Samstag, 15. Oktober 2022.
Wenn Sie den  Chianti Riserva 2019  kaufen möchten, wenden Sie sich bitte an Aldi, dort wurde er erworben.
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Schöne Servietten in zum Wein passender Optik!


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