Wein für Jedermann

Geruch / Blume
Etwas Himbeere, eine Idee von Schokolade, "Praline" kommt in den Sinn, ebenso schwach ausgeprägt wie kurzweilig, die erste Nase ist rasch "nur noch" trocken mit feinen, ebensolchen Tanninen, dann wird sie deutlich grüner und etwas herber. Nach dem Schwenken lediglich eine Nuance kantiger, sonst gibt es wenig Änderung zu dem, was die erste Nase zum Schluss bot.

Geschmack / Mundgefühl
Man weiß ungefähr, was man bei einem Côtes du Rhône zu erwarten hat - und wird vom Barville nicht enttäuscht. Allerdings ist das Kantige der zweiten Nase so ziemlich das erste, das aus dem Erwarteten heraussticht. Aber auch dies in Maßen. Schon der zweite Schluck ist gefälliger, im Ganzen fein-herb mit einem klaren Anteil von Grün - aber auch eine feine, zuckrige Nuance, die ein wenig an Spaghetti-Sauce auf gleichnamigen Eis erinnert - ein wenig! Schokolade gibt es auch, doch die hat einen Kakao-Anteil von 98% - soll heißen: Sie ist nicht der Teil, der die Süße mitbringt - aber eine klare Note.
Eingebettet in mäßiges Volumen und durchaus Körper ist das Mundgefühl ein wenig rau und holzig, Reste der trockenen Tannine spielen hier wohl mit. Durchaus angenehm, es ist - wie üblich - eine Beschreibung.
Wenig zu beschreiben gibt es von der sehr mineralischen Säure, sie begleitet, ist unaufdringlich und passt ins Bild. Ein schwacher Belag. Kein Pelz.

Abgang / Nachgeschmack
Das Holzige, es findet sich tatsächlich Abgang. Nicht übel! Der Nachgeschmack wirkt flacher, das Kantige ist hier deutlich zurückgegangen, Nuancen... eher nicht; trotzdem eine gefällige Angelegenheit... Das ist wohl der "Wein-der-ungewöhnlichen-Assoziationen"... denn es drängt sich Esspapier auf als solche. Das Zeug aus Kindertagen - ebenfalls nicht abwertend zu verstehen (im Gegensatz zu "Pappe-to-Go" und Ähnlichem bei anderen Kandidaten.).

Fazit
Die Wertung des Vorgängers aus dem Jahre 2021 lud ebenso dazu ein, den 2022er zu verkosten wie die Tatsache, dass er im Regal mit 3,49€ zu 4,99€ Standardpreis im Angebot feil geboten wurde.
Jeden Cent wert, so oder so. Knapp keine "5" doch ein mehr als solider Vertreter seine Provenience. Kaufen!

Nachtrag I
Hmpf! Ein Blick auf den Bon: 4,99€ ... war wohl nix mit Angebot - oder die Bouteille kostet sonst mehr - und "4,99€" war das Angebot, und mein G'merk lässt mich im Stich. Schaunwermal beim nächsten Einkauf.

Merkwürdig
Trug der Vorgänger noch "Saisonale Weinlese" vor sich her, ist auf dem aktuellen Etikett davon nichts zu sehen... die fünf Fehler beim Tippen dieser Zeile lassen noch einen Nachtrag fällig werden:

Nachtrag II
OBACHT: Der Wein enthält in diesem Jahrgang sogar 14,5 Vol/% Alkohol!
Alkohol ist ein Zellgift - und ein Krebspromotor! So merkt man die Umdrehungszahl in diesem Wein erst, wenn an versucht, hier die letztzen Zeiln zu tippn... versucht...

Zur Zeit noch das ältere Bild