Preis < 3,-€, Tempranillo, Biowein, Bewertung: 3
Herkunft / Traube: Toskana / Cuvée
Land: Italien
Jahrgang: 2022
Alkoholgehalt: 13,5%
Geschmacksrichtung: trocken
Verschluss: kurzer, guter Kork
Preis: 3,29€ / 4,99€
Bewertung: 4 von 5
Geruch / Blume
Vornehmenlich holzig-trockene und gerbstoffreiche erste Nase mit spärlicher, herber Frucht. Die Blume verliert sehr schnell an Präsenz, was sich auch nach dem Schwenken nicht mehr großartig bessert - der Wein ist allerdings jetzt runder und weniger holzig, durchaus eine angenehme Blume in Summe.
Geschmack / Mundgefühl
Ah-ja! Jetzt ist der Wein ganz da. Umgehend. Mit großem Volumen, einer überraschenden, fruchtigen Süße, wobei die Frucht selbst undeutlich bleibt - bzw. eher "die Früchte", denn es sich sicher mehrere im Spiel. Ebenso kontrastierend wie harmonisch wirkend das Herbe, das sich besonders an den Seiten und am hinteren Gaumen zeigt. Ebenso gut das fein strukturiere Mundgefühl, das zu keiner Zeit wässrig daherkommt. Das Volumen ist nochmals hervorzuheben, und es öffnet Raum für einen gewissen, wenn auch nicht überragenden Körper. Leichtes, sich über die Zeit doch steigerndes Glimmen am hinteren Gaumen stört nicht wirklich, muss aber erwähnt werden.
Ebenos harmonisch die unentschieden mineralisch-fruchtige Säure. Pelz oder Belag bleiben komplett aus. Fein.
Abgang / Nachgeschmack
Dürftig der Abgang, immerhin kündet er von Reste des Herben. Hier muss "harmonisch" als Adjektiv das dritte Mal Verwendung finden, denn so ist es beim Nachgeschmack: Ein hübscher Nach-Klang fast ohne jede Änderung, außer natürlich in abgeschwächter Gegenwart (falls man Gegenwart abschwächen kann). Ändert sich tatsächlich überhaupt weiter in irgendeine Richtung, vergeht extrem langsam, gleichmäßig - harmonisch.
Fazit
"Eine runde Sache". Und ein Bedauern, dass man nicht mehr Flaschen vom San Caio Governo mitgenommen hat, zumal mit 3,29 im Angebot - kann man ja nicht wissen.
Sicher einer der besten Weine der letzten Monate... was daran liegen kann, dass es über den Winter 23/24 wirklich wenig Neues zu entdecken gab. Was wiederrum daran liegen kann, dass hier a) weniger Prospekte der Anbieter im Briefkasten landen, b) nicht alle Prospekte als "Blätterprospekt" übersichtlich im Internet zur Verfügung gestellt werden und c) dass ich meine Einkäufe seit Corona deutlich straffer plane - was auch der Umwelt dient - wenn ich nicht eh mit dem Fahrrad fahre.
Wegen des Fundes im Aufsteller, heruntergesetzt, dürfte der Kandidat nicht mehr allzu häufig zu finden sein, (nicht nur) somit die "Aktuelle Empfehlung".