Wein für Jedermann

Geruch / Blume
Leicht dumpf, rund, dezente, dunkle Beeren und trotz mäßig trockener Gerbstoffe von einer ebenfalls sehr dezenten Süße begleitet. Nahezu identisch nach dem Schwenken, die Frucht etwas weiter im Vordergrund und eine Idee süßer. Fein.

Geschmack / Mundgefühl
Nicht identisch, doch in der Richtung völlig stringent und stimmig zum Bouquet nun auch der Geschmack: Fein-süß, fruchtbetont und von gutem Volumen finden sich besagte trockene Tannine ebenso wieder wie jene - recht undeutlichen - dunklen Beeren, die Teils mehr in Richtung ihrer jeweiligen Marmelade tendieren. Ganz wenig herb am hinteren Gaumen mit einer Prise Bitterkeit, was beides nicht zum Kontrast zum Süßen gereicht. Das Mundgefühl hat eine gefällige Struktur, ist fast kaubar, ohne den Zahnschmelz wirklich in Mitleidenschaft zu ziehen (was sich später zu ändern scheint). Ein anfangs schmaler Körper steigert sich während der Verkostung.
Schwache Säure, unentschieden zwischen mineralisch und fruchtig. Nur ganz wenig Belag und Null Pelz.

Abgang / Nachgeschmack
Überraschend herb jetzt im Abgang, der Nachgeschmack tut es ihm gleich, es geht erheblich weniger süß zu als noch zuvor. Allerdings auch merkbar weniger komplex, dafür mit einem Ansatz von Zitrusfraktion statt undeutlicher, marmleadiger "dunkler Beeren". Oxidiert rasch, wenig bleibt über, so richtig was von "Fehlnoten" bekommt man aber erfreulicherweise nicht.

Fazit
Im Standard-Regal bei Aldi(Süd) gefunden - und als Cuvée aus Primitivo & Nero di Troia sofort eingesackt.
Zu Beginn werden die gehegten Erwartung auch erfüllt, dann jedoch wird es erheblich zu süß, Nuance eher Fehlanzeige - die Begeisterung schwindet mit dem Zahnschmelz...
Tja - und nüh? Keine "4" wäre irgendwie unangebracht, dafür ist der Via 76 dann doch zu präsent. Aber mehr als das fällt hinten 'runter.