Preis < 3,-€, Tempranillo, Biowein, Bewertung: 3
Herkunft / Traube: Jumilla / Cabernet Sauvignon, Petit Verdot, Monastrell
Land: Spanien
Jahrgang: 2020
Alkoholgehalt: 13,5%
Geschmacksrichtung: mäßig trocken
Verschluss: guter Kork
Preis: 4,99€ / ?
Bewertung: 4 von 5
Geruch / Blume
Frisch, mit einer deutlichen Alkoholnote, die an Kölnisch' Wasser erinnert, begleitende Tannine sind äußerst trocken. Das Alkoholische verfliegt schon vor dem Schwenken, ein Karamellton kommt hervor und bietet hüschen Kontrast. Sehr viel runder nach dem Schwenken. Und (ge-)würziger. Auch hier entwickelt sich der Karamellton erst nach einiger Zeit.
Geschmack / Mundgefühl
Wieder ein anfangs sehr weicher Kandidat. Und - höchst erfreulich - bleibt dies auch wieder so. Was ebenfalls umgehend auffällt ist die komplette Körperlosigkeit, der Casa de la Ermita findet faktisch nur "außen" statt, hat zudem ein spärliches, immerhin leicht strukturiertes Mundgefühl. Im Gegensatz zum zuletzt verkosteten Masso Antico, dessen überbordende Süßlichkeit - für einen Primitivo - unangenehm in Erinnerung blieb, ist die heurige Süße angenehm, passt gut zum weichen Gesamtbild. Schwer, die Frucht zu verorten, ebenso schwer, das schwache, aber fein-Herbe zum Abgang hin als Kontrast zu werten. So richtig voluminös ist der Wein nicht, kaum schafft er es über den mittleren Mundraum hinaus
Noch schwerer, die Säure zu identifizieren, sie drängt sich nicht wirklich auf, um es positiv zu formulieren. Kein Pelz.
Abgang / Nachgeschmack
Der Abgang hingegen brilliert mit Resten dieses hübschen, fein-Herben. Ein Highlight. Ebenfalls nicht übel der Nachgeschmack, rasch schält sich nun Pflaume als Frucht heraus, die eh' schon schwache Süße nimmt weiter ab - und auf einmal bleibt nur noch Esspapier vom "ganzen Schmaus" (um einmal Wilhelm Busch - wahrscheinlich gegen seinen Willen - zu zitieren) übrig, inkl. des pappigen Mundgefühles.
Fazit
Ein gefälliger, leichter, anspruchsloser Wein - mit wunderbarem Abgang.