Côtes du Rhône Villages 2019 

Herkunft / Traube: Côtes du Rhône / ?

Land: Frankreich

Jahrgang: 2019

Alkoholgehalt: 14%

Geschmacksrichtung: Trocken

Verschluss: Plastik

Preis: 2,99€

Bewertung: 3 von 5

Geruch / Blume
Recht flache erste Nase, die sich zwischen ansatzweise grünen und ebensolchen süßlichen Noten nicht entscheiden mag. Immer noch unentschieden und unwesentlich kräftiger die zweite Nase.

Geschmack / Mundgefühl
Zu Beginn überraschend kräftig jetzt der Geschmack, vor allem eine kräftige (um das Adjektiv einmal überzustrapazieren) Adstringenz, die jedoch schnell vergeht - und schon beim nächsten Schluck kaum noch vorkommt. Puh. Allerdings weiterhin unspezifisch in den Nuancen, es gibt keine klare Richtung, grün(lich)e und mäßig fruchtige Noten sind ebenso vorhanden wie fein-Herbes zum Abgang hin, was im zeitlichen Verlauf gar eine interessante, bittere Note mitbringt. Nicht übel vom Volumen her; das Adstringente wandelt sich in einen Belag, den "Struktur" zu nennen ich mir verkneife.
Sehr deutlich dafür die mineralische Säure, die mit einer - zunehmenden - Schärfe den eigentlich milden Eindruck verhagelt. Der Belag verdichtet sich leider mehr und mehr zum veritablen Pelz.

Abgang / Nachgeschmack
Das leicht Bittere schafft es bis in den Abgang - nicht so reichlich, wie es sich liest. Grüner und herber jetzt der Nachgeschmack, kaum noch fruchtig, dröge Apfelschale kommt in den Sinn. Auch das ist alles andere als prägnant... Ganz zum Schluss ein Hauch von Pappe.

Fazit
Nicht unineressant die Verkostung an sich, der Côtes du Rhône Villages aber wirklich ohne eindeutigen Charakter, mit wenig Blume und kaum Nachgeschmack - dafür reichlich scharf und zunehmend Pelz-behaftet.

Preis
Der im Bild knapp sichtbare Aufkleber sagte "50% off" - der Bon sagt "2,99€". Ich denke, dass ich bei LIDL über den Tisch gezogen wurde, nix mit "50 billiger", sonst wär's wohl kaum eine ungerade Zahl. Deswegen wird 2,99€ als Standard-Preis angesetzt. Dafür kann man das Gewächs durchaus mitnehmen.

Albern
Das babylonische Sprachgewirr auf dem hinteren Etikett lässt sich selbst mit einer Lupe nur erahnen... die einzige Sprache, die auf den ersten Blick nicht vertreten zu sein scheint, ist wohl marsianisch...