Beaujolais Villages 2020

Herkunft / Traube: Beaujolais / (*)

Land: Frankreich

Jahrgang: 2020

Alkoholgehalt: 12,5%

Geschmacksrichtung: trocken

Verschluss: Plastik

Preis: 3,99€

Bewertung: 4 von 5

Geruch / Blume
Eine erste Nase, die so schnell verfliegt, dass sich Belastbares kaum sagen lässt, kurz ansatzweise fruchtig, dann schon weg. Die zweite Nase bleibt flach, hat aber mit deutlichen Tabaknoten (die (mich) an diese Zigarrillos erinnern, die mein Opa immer geraucht hat) etwas Besonderes zu bieten.

Geschmack / Mundgefühl
Komplexer jetzt der Geschmack, grüner vor allem, herb und direkt mit gutem Volumen aufwartend, ohne den hinteren Mundraum wirklich zu erreichen. Doch auch nicht ohne eine feine, fruchtige Süße, alles gleichmäßig verteilt dort, wo er stattfindet. Das Mundgefühl ist zwar recht wässrig, eine feine Struktur besonders im vorderen Bereich versöhnt hier jedoch rasch, hat sogar Ansätze von "Fleisch" zu bieten. Der Beaujolais Villages wirkt durch die Bank frisch und leicht, und dennoch gibt es einen - luftigen - Körper zu entdecken.
Sehr mineralisch die harmonische, ebenfalls "leicht" daherkommende Säure. Ein harmloser Belag ist lange noch kein Pelz.

Abgang / Nachgeschmack
Ohne hinteren Gaumen erwartbar auch kaum Abgang. Ebenfalls unerwartet kommt die Entwicklung einer Frucht in Form der Mandarine, ganz frisch, vielleicht auch ein Teil der eingelegten Variante - alles in Maßen. Das bleibt zwar recht lang erhalten, bekommt aber schnell eine pappige Komponente, die nicht so aufdringlich ist, wie es sich liest.

Fazit
Genau das, was ich mir erhofft hatte nach dem immer schärfer werdenden Rohrkrepierer von gestern Abend; vielleicht kein Beuajolais Villages, wie er im Buche steht, aber doch einer, wie ich ihn über die Jahre kennen - und schätzen gelernt habe: leicht, mild, ausgewogen, fast "fluffig" zu nennen. So gut wie fehlerfrei ist ihm dann auch die "4" sicher, für mehr hätte es... tja... halt etwas "mehr" sein müssen.

Dieser Wein wurde ebenfalls über den LILD-online-Shop erworben, und auch er war kein Reinfall.

(*)
Zwar war mit einer Traube, auf der der Villages fußt, auf dem hinteren Etikett nicht zu rechnen, doch hier ist bei gefühlten 100 Sprachen selbst mit der Lupe kaum etwas zu erkennen - albern bis grotesk...
Abhilfe schafft Wikipedia, die offenbart, dass dem Beaujolais grundsätzlich die Gamay-Traube als Basis dient.