Peuceta Primitivo Puglia 2021

Herkunft / Traube: Primitivo / Apulien

Land: Italien

Jahrgang: 2021

Alkoholgehalt: 13%

Geschmacksrichtung: trocken

Verschluss: Plastik

Preis: 3,29€

Bewertung: 4 von 5

Geruch / Blume
Eine mäßig grüne, vor allem mit Stallnoten von trockenem Heu aufwartende, leicht dumpfe erste Nase; im Hintergrund schmale Frucht ebenso wie mild-trockene Gerbstoffe. Kaum Änderung nach dem Schwenken, etwas runder, offener, das Dumpfe überwiegt die Nuancen, bevor ledirge Tannine sich in den Vordergrund spielen. Hübsch.

Geschmack / Mundgefühl
Auffällig mild das Mundgefühl schon vor dem Einziehen der Luft; und das bleibt auch so. Umgehend gutes Volumen - bis ganz "nach hinten" allerdings schafft es der Peuceta Primitivo nicht.
Versehen allzeit mit etwas Prickelndem, Perlendem, das fein-herbe Noten auch dorthin zu verteilen scheint, wo gar keine Rezeptoren für "herb" vorhanden sind. Praktisch keine Frucht, dennoch erneut eher herb und fast bar jeder Süße. Von Gerstoffen oder Grün(lich)em finden sich im Geschmack nur noch Spuren. Abgesehen von diesem Prickeln ist das Mundgefühl schwer zu fassen - wässrig wird es jedenfalls nicht.
Ebenfalls eine Herausforderung: die Säure - sie ist sehr zurückhaltend, weder wirklich mineralisch noch irgendwie fruchtig. Klar hingegen: null Pelz.

Abgang / Nachgeschmack
Und null Abgang. Im Nachgeschmack leicht metallisch, eine Zink-Badewanne - zum Nachtisch - ist ebenso grotesk übertrieben wie zulässige Assoziation (Beschreibung lebt ja davon, Bilder im Kopf des/der anderen zu erzeugen). Als Trostpflaster schaut die Zitrusfraktion kurz um die Ecke, mit Zitrone höchstselbst und abgetakelter Mandarine - eigentlich auch nur Spuren. Dafür wenig Oxidation, Fehltöne entstehen nicht.

Fazit
Dies irritierende Prickeln dürfte sich geben, wenn der Wein ein/zwei Jahre ruht. Als 2021er Jahrgang, Probiert im Mai 2022, ist er wohl zu früh auf die Flasche gezogen worden. Der Plastik"korken" dürfte weiterer Reifung allerdings ein Stück im Wege stehen.
Als Primitivo grade so eben zu erkennen, es fehlt einfach die Verve, Körper, Frucht, halt wirklich unausgereift.
So bleibt es bei einer "3". Sollte man sich dennoch nicht entgehen lassen, wenn man gerne Weine verkostet.