Geruch / Blume
Aus dem Glas strömt beim Einschenken eine dichte Hefewolke, die schnell verschwindet; danach mit feiner, leicht herber, unreifer Frucht und wenigen, trockenen Tanninen ein für einen Bordeaux erwartbarer Anfang. Kurze Schweißnoten nach dem Schwenken, dann ganz ähnlich wie zuvor, mit einer Idee von Leder einen Tick gerbstofflastiger.

Geschmack / Mundgefühl
Und Bordeaux-mäßig geht es auch weiter, die grünen Noten bestimmen das Bild, praktisch ohne Süße; so richtig herb wird es ebenfalls nicht, der Château Bourgeney schlägt in keine Richtung aus. Es geht trocken zu, Reste der Gerbstoffe sorgen für Holz-Assoziation, dennoch ist das Mundgefühl angenehm mild, nur eine Spur wässrig. Alles eingebettet in mäßiges, körperfreies Volumen - so recht bis in den hinteren Bereich schafft es der Wein nämlich nicht.
Kaum benennbare Säure, wenn, dann, klar, mineralisch. Null Belag oder Pelz.

Abgang / Nachgeschmack
Erwartbar kaum Abgang. Harmlos, aber tadellos in der Fortführung der Nuancen der Nachgeschmack, von allem weniger, aber immer noch zu erkennen. Keinerlei Oxidation, nur das Mundgefühl bietet jetzt mehr als zuvor, ist cremiger, gefälliger. Fein.

Fazit
Eine fixe Verkostung - eines als Bordeaux von vorne bis hinten wahrscheinlich in jeder Blindverkostung zu erkennenden Kandidatens. Kann man als solchen problemlos einlagern, falls einem mal genau danach ist. Gerne die "4".

Interessant,
dass das hintere Etikett diesmal in Französisch und Holländisch abgefasst ist - ein Novum. Dem ist dann auch zu entnehmen, dass es o.g. Rebsorten sind, die hier verwandt wurden.