Preis < 7,-€, ? , Bewertung: 3
Geruch / Blume
Ganz leicht süßlich in Richtung Pflaume, ebenfalls leichte, trockene Gerbstoffe, schon fast ein Kontrast - halt alles "leicht". Etwas Dumpfes nach dem Schwenken, sonst ganz ähnlich wie zuvor.
Geschmack / Mundgefühl
Mild und cremig vor dem Einziehen der Luft. Dann tritt plötzlich das grün-Herbe auf den Plan, das beim zuletzt verkosteten 2021 BioBio Montepulciano von Netto noch die Blume bestimmte - sehr bestimmend, aber nicht aufdring, "grade richtig" kommt in den Sinn. Denn es ist ebenfalls weiter leicht süßlich, die Gerbstoffe schaffen es auch bis in den Geschmack, sodass ein recht vielfältiger Eindruck entsteht - und zu gutem Volumen überleitet. Der süße Part schwenkt deutlich in Richtung Holunder, mäßig reif.
Trotz des angenehm-herben Überhangs bleibt das Mundgefühl mild, wird aber etwas rauer (oder heißt es jetzt "rauher", kann ich mir nie merken), was man durchaus als Struktur deuten kann. Wässrig geht es zu keiner Zeit zu.
Ziemlich mineralisch die passende Säure, kein echter Belag - schon gar kein Pelz.
Nachtrag: Passend zum abstürzenden Nachgeschmack addiert sich auch hier Belag - lange nach dem letzten Schluck.
Abgang / Nachgeschmack
Schwacher Abgang, aber zu notieren - und ebenfalls mit einem Hauch Herben. Echter Einbruch beim Nachgeschmack, denn eigentlich gibt's gar keinen, man hat umgehend das Gefühl, eine Lage überlagerter Briefumschläge zu kauen, was tatsächlich zur Abwertung führt.
Fazit
Doch schon recht komplex für einen "normalen" Montepulciano, der dazu noch aus Ökologischem Anbau stammt. Aber der Nachgeschmack reißt ihn förmlich "rein". So geht die "4" zwar flöten, nicht aber die Erinnerung an die angenehme Verkostung mit unerwarteten Nuancen
Interessant
Dieser Jahrgang ist tatsächlich 20Ct billiger als der Vorgänger ... wo findet man das heute noch?