Aregone 

Herkunft / Traube: Toskana / Cuvée

Land: Italien

Jahrgang: ? (*)

Alkoholgehalt: 14%

Geschmacksrichtung: trocken

Verschluss: Sehr guter Kork

Preis: 3,99€

Bewertung: 5

 

Geruch / Blume
Komplexe, dichte erste Nase mit dunklen Beeren, dezent grünem Kontrast, milden, trockenen Gerbstoffen und etwas ansatzweise Seifen zum Abschluss. Noch dichter nach dem Schwenken, zudem dumpfer, in den Nuancen aber kaum Änderung - gut!

Geschmack / Mundgefühl
Das milde Mundgefühl, das sich schon vor dem Einziehen der Luft zeigt, bestimmt auch den Wein als solchen; doch hier gibt es ebenfalls einen Kontrast: Der Aregone lässt den hinteren Gaumen schon ordentlich glimmen, bevor er eigentlich richtig "da" ist. Zum Glück nur beim ersten Schluck. Dass der Wein mit viel Volumen daherkommt, überrascht nach diesem Beginn nicht, und "viel" ist noch untertrieben! Praktisch kein Bereich im Mundraum, der nicht bespielt wird. Was es nicht einfacher macht, die Noten, die sich unterschiedlich hier und da und dort manifestieren, zu beschreiben. Ganz fein süß, in der Frucht recht deutlich die Mirabelle (!), Reste des Grünen / das ebenfalls fein-Herbe als Kontrast zu bezeichnen, wäre übertrieben, doch vorhanden ist es. Der Aregone zeigt eine mäßige Struktur, der Körper hingegen überzeugt.
Die schwache, doch überaus passende, mineralische Säure begleitet. Pelz gibt es keinen, ein harmloser Belag irritiert nicht wirklich.

Abgang / Nachgeschmack
Wieder sehr mild der hübsche Abgang, harmlos hingegen im Nachgeschmack: Ein nahtloser Übergang, der es kaum möglich macht, weiter zu differenzieren. Auch ist der Wein recht schnell entschwunden, nicht, ohne zuvor leicht bitter zu werden, was aber absolut ins Gesamtbild passt. Sonst keinerlei unangenehme Oxidation.

Fazit
Kaufen! Kaufen! Verschenken? Lieber behalten!

Nachtrag
So kurz das Fazit, so lang der Nachtrag... denn ein Blick auf das hintere Etikett - wie üblich erst nach der Verkostung getätigt, um nicht von dem üblichen Geschwurbel beeinflusst zu werden - offenbarte (*) keinen Jahrgang. Das ist normalerweise ein klares Abwertungskriterium, denn: Wie soll man wissen, ob im nächsten Jahr der nächste Aregone der gleiche - oder ein neuer Jahrgang ist? Vielleicht komplett anderes kreiert/ausgebaut? Und komplett anders im Geschmack?? Da aber der Heurige so gut ist, dass man es getrost drauf ankommen lassen kann, wird die Wertung nicht geändert.