Geruch / Blume
Eine klare Rauchnote kommt noch vor dem herb-Trockenen, dazu wenig Süße und ohne deutliche Frucht. Beim Schwenken bereits hüpft die Blume aus dem Glas, verteilt sich, noch bevor jenes an der Nase angekommen ist. Bis auf einen reichlich alkoholischen Aufzug kaum Änderung, sehr trocken, sehr kantig, wirkt leidlich aufdringlich, metaphorisch formuliert.

Geschmack / Mundgefühl
Völlig überraschend ist das Mundgefühl vor dem Einziehen der Luft sehr mild, fast cremig. Noch überraschender: Es bleibt auch so! Was für ein Kontrast zur kantig-trockenen Blume... Der Primitivo Susumaniello wirkt gefällig, zeigt direkt gutes Volumen, gepaart mit schmalem Körper. Fruchtiger jetzt, weiterhin deutlicher herber denn süßlich, was trotzdem ausgewogen wirkt. Nicht gar so deutlich die Frucht, Holunder kommt in den Sinn, auch mäßig reife Erdbeere. Das Mundgefühl zeigt eine sehr feine Struktur und ist zu keiner Zeit wässrig.
"Harmonisch" kommt in den Sinn, wenn es um die Säure geht - ähnlich unentschieden zwischen mineralisch und fruchtig, und ähnlich ausgewogen so das Bild. Weder Belag noch Pelz.

Abgang / Nachgeschmack
Spärlich der harmlose Abgang. Völlig stringent dafür im Nachgeschmack - praktisch ein eins-zu-eins zum Geschmack mit lediglich einer Idee von Zitrusfraktion als Dreingabe. Verändert sich über lange Zeit praktisch gar nicht, erst recht oxidiert nichts zu irgendwelchen Fehlnoten.

Fazit
Schon allein deswegen erfreulich, weil der Primitivo Susumaiello 2023 Duca Della Seduzione - im Gegensatz zu den beiden letzten - nicht sofort den hinteren Gaumen abgefackelt hat...
Problemlos erneut die "5" - und (als "Wein des Monats Juli" bei NORMA) auch die "Aktuelle Empfehlung"

Zur Zeit noch das ältere Bild

Der Vorgänger
auf den hier nicht näher eingegangen wurde, hieß noch Primitivo Salento 2021 (als von mir vergebenem Namen) - zwar passt der jetzige Name nicht mehr ganz in die Spalte, aber man findet den Wein so einfach besser wieder.