Preis < 7,-€, ? , Bewertung: 3
Geruch / Blume
Die bestimmende Süße ist angenehm zurückhaltend und wird von schwachen Rauchnoten orchestriert. Verfliegt extrem schnell. Etwas mehr vom Rauch, sonst ist die zweite Nase ganz die erste.
Geschmack / Mundgefühl
Unerwartet anders der Lorenzo di Medici im Geschmack, nichts mehr von "zurückhaltend", es geht direkt ordentlich zu Sache: Der Wein ist umgehend im gesamten Mundraum präsent, jetzt aufdringlich süß und ein feinnadliger Belag legt sich auf alles und jedes. Erfreulich, dass dies jeweils beim zweiten Schluck deutlich gemäßigter auftritt, der Belag verliert die Nadeln, und die Süße tritt wieder einen Schritt Richtung Hintergrund. Ebenso deutlich: Kirsche als Frucht - und zwar die Kirsche, die auch dem Kojak-Lollie seinen Geschmack "verleiht". Passend leicht klebrig das Mundgefühl. Gutes Volumen, doch der Appasite ist irgendwie überall gleich, es fehlt an Nuancen, gar an Kontrast. Nur Reste des Rauches schaffen es als eine trockene Dreingabe in Richtung Gerbstoffe - vor allem auf die Zunge.
Erstaunlich mineralisch die - schwer zu findende - schmale Säure. Der Belag addiert sich, allerdings mäßig - und nicht bis zum Pelz.
Abgang / Nachgeschmack
Hier sind wir schnell durch: "Weder noch" ist zwar hart formuliert, trifft es aber im Wesentlichen; nur mäßige, leicht angetrocknete Mandarinenschale ist noch erwähnenswert.
Fazit
Schon klar in Richtung Appassimento. Aber die Richtung "4,99€" (im Angebot) ist doch eher "irgendwo falsch abgebogen". Es langt für eine "3"
Nachtrag
Und das auch nur knapp - denn kurz nach Abschluss der Aufzeichnungen stellte sich das Feinnadlige wieder ein - und war gekommen, um zu bleiben. Was jeden anderen Wein danach kompromittiert.