Villa Belinda 2018 

Herkunft / Traube: Kastillien / Garnacha, Tempranillo, Syrah

Land: Spanien

Jahrgang: 2018

Alkoholgehalt: 14%

Geschmacksrichtung: trocken

Verschluss: perfekter Kork

Preis: 4,00€

Bewertung: 4 von 5

Geruch / Blume
Herb-fruchtige, nur kurz leicht seifige erste Nase, die noch vor dem Schwenken etwas mehr Kraft entwickelt, kantiger wirkt. Danach weicher und voluminöser, sonst ganz ähnlich wie zuvor.

Geschmack / Mundgefühl
Völlig unauffällig vor dem Einziehen der Luft, danach wässrig im Mundgefühl und zuvorderst herb, wie es die Blume andeutete. Auch hier eine schnelle Entwicklung, schon beim nächsten Schluck präsenter, mehr Volumen, erneut dezent kantiger, weniger wässrig - aber immer noch reichlich, die schmale Struktur, die sich einstellt, kaschiert dies nicht. Ebenso schmal der sich ebenfalls entwickelnde Körper, doch nicht schmal genug, um unerwähnt zu bleiben. Un-deutlich bleibt die - un-reife - Frucht, das wachsende Volumen spült zudem eine hübsche, unaufdringliche Süße in den hinteren Mundraum, die zur Abwechslung mal dem Herben zum Kontrast gereicht, statt, wie sonst, anders herum.
Kaum zu finden die wenn, dann mineralische Säure. Ein harmloser Belag ist kaum der Rede wert.

Abgang / Nachgeschmack
Sehr mild der sonst nicht aus den Socken hauende Abgang. Mehr Frucht jetzt im Abgang, mehr Zitrusfraktion, Pampelmuse (ohne die Säure, aber auch un-gezuckert). Mit zunehmender Oxidation verstärkt sich interessanterweise genau dieser Eindruck, statt dass es zu Pappe o.Ä. mutiert, es wird nur stetig herber. Und das bleibt recht lange erhalten - schon fast ein Charakterzug.

Fazit
Irgendwie ausgedünnt kam mir das Sortiment in der besuchten Rossmann-Filiale vor. Ganz analog zu jenem Eindruck, den die wöchentlichen Angebots-Kataloge vermitteln: Weine muss man hier - inzwischen - mit der Lupe suchen, sind irgendwo (wenn überhaupt) versteckt und haben keine prominente Position mehr in einer Spalte wie noch vor Zeiten. So habe ich mal den "Villa Belinda" eingesackt, obwohl ich mir bewusst war, dass mich vor allem das Etikett anspricht... Also was riskiert - und nicht ins Klo gegriffen!
Diesen Wein kann man auch gerne öfter mitnehmen, harmlos, doch herb im Charakter und sicher nicht uninteressant, wobei hier besonders der Nachklang Aufmerksamkeit verdient. Gerne die "4".