Merinas Tempranillo 2020 2020

Herkunft / Traube: ? / Tempranillo

Land: Spanien

Jahrgang: 2020

Alkoholgehalt: 13,5%

Geschmacksrichtung: trocken

Verschluss: Schraube

Preis: 3,49€ / ?

Bewertung: 4 von 5

Geruch / Blume
Ein an süßlich-fruchtigen Noten reiche erste Nase wirkt mit feinen, mäßig trockenen Tanninen im Hintergrund ausgewogen. Noch ungeschwenkt tritt die Frucht mehr und mehr zurück, um danach - um herbe Nuancen reicher - wieder präsenter zu sein. Die nun trockeneren Gerbstoffe passen bestens dazu.

Geschmack / Mundgefühl
Der Merinas Tempranillo bespielt zügig fast den gesamten Mundraum, nicht so fruchtig wie erwartet, vornehmlich herb, sehr eng an der zweiten Nase. Und sehr leicht, nicht die Schwere und so auch nicht die Kraft, die ein Tempranillo schon mal haben kann. Kaum Körper, dafür ein weiches, fast cremiges Mundgefühl, das über die Zeit noch eine hübsche Struktur bekommt, obwohl es eine sehr wässrige Komponente hat.
Noch vorhanden Fruchtiges ist wie beschrieben eher herb, hat aber doch schwache Reste des Süßlichen der ersten Nase, was auch hier angenehm abrundet. Das Volumen nimmt weiter zu, sodass man das "fast" oben inzwischen streichen könnte.
Die Säure ist harmlos, so harmlos, dass sie sich einer Charakterisierung entzieht. Weder Belag noch Pelz.

Abgang / Nachgeschmack
Trotz gewachsenen Volumens kein Abgang; der Nachgeschmack tut es der Säure gleich: Er bleibt harmlos. Nur ein schwacher Nachklang, dafür jetzt mit mehr Frucht, ausgerechnet in Richtung "Kojak-Lollie" - natürlich nicht so aufdringlich, wie es sich liest - harmlos halt. Und später erneut herber. Nicht schlecht. Dass Oxidation zu Fehlnoten ausbleibt, ist ein weiterer Pluspunkt.

Fazit
Vom Arbeitgeber gezwungen zu werden, bei Minusgraden zwei Stunden zu pendeln, OBWOHL Homeoffice problemlos möglich ist, ist an Hirnriss nicht zu toppen!
Aber: Diesmal konnte ich dabei wenigstens einen kurzen Abstecher zum Rossmann im Bahnhof machen, wo ich den Merinas fand, ausgezeichnet als "im Angebot". Und DAS hat sich gelohnt. Wie so oft bei Rossmann sind die Weine wirklich überdurchschnittlich gut. Leider fehlt es dem aktuellen Kandidaten doch an Kraft, an "Wumms" - oder noch blumiger: an "Rasse". Sodass ich schlussendlich auch die "Aktuelle Empfehlung" ad acta legen musste. Sei's drum - wahrlich kein schlechter Wein - gerne die "4". Und ein Biowein!