Preis < 3,-€, Tempranillo, Bewertung: 4, Biowein
Herkunft / Traube: Apulien, Manduria / Primitivo
Land: Spanien
Jahrgang: 2022
Alkoholgehalt: 14%
Geschmacksrichtung: sehr trocken
Verschluss: sehr guter Kork
Preis: 9,99€ (*)
Bewertung: 4 von 5
Geruch / Blume
Trockene, unscheinbare erste Nase mit wenigen, holzigen Tanninen. Nur ein Hauch von herber Frucht kommt nach dem Schwenken hinzu, sonst die die Blume bestenfalls "konstant" zu nennen.
Geschmack / Mundgefühl
Direkt deutlich komplexer der Empirio jetzt, schnell voluminös, herbe Frucht hat Vorrang vor den weiterhin holzigen Gerbstoffe, die ebenfalls sofort mit im Spiel sind. Die Frucht versteckt sich recht gut hinter verschiedenen Ecken, Holunder, unreife Erdbeere, vielfältig. Ebenfalls auffällig das ziemlich grob strukturierte Mundgefühl, das schon in Richtung "Charakter" geht, nicht nur, weil nicht alltäglich im Glas zu finden. Dazu passt auch eine - weitab der Frucht - ganz andere Note, die an diese Schoko-"Kaffeebohnen" erinnert, die es Anno-Driss-inne-Pief (hierzulande gängiges Wort für "damals") zu irgendetwas im Café dazu gab (und die ich als Kind immer abstauben konnte). Passt bestens ins eher herbe Gesamtbild (die Bohne, nicht das Kind). Zum herausragenden Volumen - übrigens ohne Ausreißer in Sachen "kokeln" oder "nadlig" - stellt sich ein spürbarer Körper ein.
Nicht einstellen tun sich Belag oder Pelz, die Säure ist extrem mineralisch, aber harmlos und lediglich begleitend.
Abgang / Nachgeschmack
Herb der schwache Abgang, der Nachgeschmack folgt ganz dem Vorheringen, wirkt lediglich flacher, abgeschliffener und bietet weniger Frucht. Vergeht langsam ohne Fehlnoten. Wird / wirkt allerdings doch über die Zeit dann doch äußert trocken.
Fazit
Einen Primitivo im Empirio zu erkennen, nun, das wäre nicht so einfach (gewesen) bei einer Blindverkostung...
Dennoch kein schlechter Wein, den ich allerdings für (*) 9,99€ sicher nicht gekauft hätte. 9,99€... das zeigt der Bon, im Regal stand er für "7,99€ im Angebot"... das kommt davon, wenn man sich für einen aufgeklärten Verbraucher/Käufer hält - und sich (und den Bon!) nicht zeitnah hinterfragt.
(*) 9,99€ ... ich glaub', ich steh im Wald! Das nämlich ist der Wein mit seiner herben Monotonie und dem fehlenden Bouquet dann doch sicher nicht wert. Mist.