Preis < 3,-€, Montepulciano, Bewertung: 4
Geruch / Blume
Präsente, frische, und vor allem rauchige erste Nase mit wenig herb-Grünen und einigen trockenen Tanninen. Mäßig dumpfer nach dem Schwenken, ohne den Grundton wirklich zu ändern; etwas Karamell wirkt abrundend, ohne süßlich zu werden. Wird schnell wieder kantiger.
Geschmack / Mundgefühl
Unerwartet mild vor dem Einziehen der Luft; danach zwar weiter mild, die Noten der Blume sind abgeschwächter Form auch hier ansatzweise vertreten: Mäßig trockene Tannine prägen, ganz wenig Süße und ebensowenig Herbes spielen im mäßigen Volumen eher eine Nebenrolle. Das fein strukturierte Mundgefühl hat schon etwas von "holzig", mit Phantasie Reste der Rauchnoten. Später süßer, Frucht aus Richtung Kirsche stellt sich ein.
Nur ganz wenig Belag, kein Pelz, aber auch ohne definierbare Säure. Hier stellt sich - ebenfalls später - dann doch noch harmloser Pelz ein.
Nachtrag: Es wird stetig süßer, süßer und noch klebrig süßer (nachdem das "Fazit" eigentlich bereits geschrieben wurde). Deswegen abschließend das Adjektiv "halbtrocken"
Abgang / Nachgeschmack
Und ohne Abgang. Harmlos im Nachgeschmack, doch ein "roter Faden" ist erkennbar. Mehr aus der Zitrusfraktion jetzt die Frucht, vernachlässigte Mandarine als Assoziation. Keine wesentliche Oxidation zu Fehlnoten.
Fazit
Anfänglich schon recht holzig, das Ganze. Etwas zu sehr - für meinen Geschmack. Der Nachgeschmack nivelliert dies zwar ganz gut, doch der Wunsch, den Antico Forte - nur mager als Primitivo zu deuten - für 4,49€ nochmals einzutüten, tja, der stellt sich nicht ein. Es bleibt eine gute "3".
Und da war der Schwenk zum Süßen noch gar nicht "mit drin"...