Wein für Jedermann

Geruch / Blume
Eine mit gesüßter Erdbeere sehr hübsche, fruchtige erste Nase - und eine sehr kurze, denn alles ist ruckzuck flöten, nur ganz schwache, trockene Tannine bleiben neben Resten der Frucht. Noch interessanter die zweite Nase, jetzt mehr Volumen, in Summe trockener und etwas, das an Pfefferminz erinnernt, eher an diese Pfefferminz-Taler aus der Kindheit. Steht der Wein länger, stellt sich eine merkwürdige (schwach)chemische Note ein, schwer zu beschreiben, wirkt irgendwie unnatürlich.

Geschmack / Mundgefühl
Mild, aber reichlich wässrig vor dem Einziehen der Luft. Danach... hallo? Wein, wo bist Du? Nur leicht herb am Gaumen, wässrig auf der Zunge.... Mehr Präsenz beim zweiten Schluck, weiter herb, heraus sticht allerdings eine Rauchnote, die einen schmalen Körper auszufüllen vermag, das Volumen reicht jedoch - wie schon beim Vorgänger - nicht ganz bis in den hinteren Mundraum. Über die Zeit fruchtiger, mehr Zitrus in Richtung Orange, das Herbe von ihrer Schale würde passen.
Hübsch harmonisch harmlos (manche Alliterationen bieten sich einfach an...) gibt sich die Säure. Ein schwacher Belag stört eigentlich nicht, addiert sich aber doch mehr und mehr.

Abgang / Nachgeschmack
Ein fruchtiger Abgang überrascht. Dass der Nachgeschmack nicht wirklich brillieren würde, war abzusehen, von der Zitrusfrucht jetzt mehr die Schale... später noch mehr, weiter ziemlich wässrig. Oxidation darüber hinaus findet nicht statt.

Fazit
Ähnlich dem 2019er Torre de Ferro, etwas schlaffer, dafür mit ungewöhnlichen Nuancen. Kann man öfter mal mitnehmen, zumal der aktuelle Kandidat zum Zeitpunkt des Kaufes mit 3,49€ noch 50€Ct billiger war als im Jahr zuvor.